Ein verdienter Punktgewinn zum Auftakt
Die Handballer des TSV Schmiden sind mit einem 27:27-Unentschieden (12:12) gegen den Mitaufsteiger TuS Steißlingen in die neue Saison der Baden-Württemberg-Oberliga gestartet. „Das war ein absolut verdienter Punktgewinn“, sagte der Schmidener Trainer Slavko Pustoslemsek nach der Heimpartie am Samstag vor exakt 128 Zuschauern. Von denen hatten allerdings einige die ersten zehn Spielminuten aufgrund der coronabedingten Einlassprozedur gar nicht mitbekommen. Was sie indes hernach und bis zur Schlusssirene zu sehen bekamen, war sehr spannend. Um es vorwegzunehmen: TSV-Rückraumspieler Matthias Fischer verwandelte zwölf Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Siebenmeter zum 27:27-Endstand, nachdem Torwart Marc Krammer im Angriff zuvor einmal mehr einen Wurf des Gegners aus kürzester Entfernung pariert hatte. Der Zugang aus Fellbach war mit 15 Paraden denn auch einer der Garanten für den ersten Punktgewinn des Aufsteigers.
Dass die Schmidener freilich in allen Belangen noch viel Luft nach oben haben, zeigten besonders die zweiten 30 Spielminuten. Da waren nur noch phasenweise die taktische Spieldisziplin und Geduld beim Abschluss zu sehen, die die Männer um Kapitän und Spielgestalter Moritz Klenk noch vor der Pause ausgezeichnet hatten. Unvorbereitete Würfe und einfache Fehler machten es den Gästen möglich, bis auf vier Tore davonzuziehen (26:22, 52. Minute). Auch die Verteidigung gegen einen individuell starken Spieler wie den Steißlinger Maurice Wildöer ließ zu wünschen übrig. Der 25-Jährige, der in der Saison 2017/18 mit 192 Treffern schon einmal fünftbester Torschütze in der Baden-Württemberg-Oberliga war, wurde kaum angegangen und erzielte so elf Treffer (davon drei vom Siebenmeterstrich).
Und wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte der Rückraumspieler in der 51. Minute vom Schiedsrichtergespann Carsten Müller/Philipp Schmidt (SG Leonberg/Eltingen) nicht die Rote Karte gesehen, nachdem er Schmidens Richard Babjak bei einem Gegenstoß hart attackiert hatte. Der TSV-Außenspieler konnte weitermachen, Maurice Wildöer musste sich das Spiel mit einem Mund-Nasen-Schutz von der Tribüne aus anschauen. Dort war kurz zuvor auch schon Schmidens Levi Leyh vom TSV-Hygienebeauftragten Sven Zeidler mit einer Maske empfangen worden, nachdem er nach der dritten Zeitstrafen auch nicht mehr mitspielen durfte.
Außer Marc Krammer verdienten sich zum Saisonauftakt der unermüdliche Antreiber Moritz Klenk, der bärenstarke Linksaußen Christian Müller, der nicht nur sechs Treffer erzielte, sondern auch für einige Ballgewinne in der Abwehr verantwortlich zeichnete, sowie der Rückkehrer Marvin Klein (SV Remshalden) Bestnoten. Letztgenannter, der als Rechtshänder im rechten Rückraum fast durchspielte, bestach vor allem mit einem sehr guten Entscheidungsverhalten und erzielte zudem vier Treffer. Aber auch allen anderen Akteuren gebührte am Samstagabend ein Lob. „Die Jungs haben nie aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft“, sagte Slavko Pustoslemsek.
TSV Schmiden: Krammer, Dürr – Fischer (7/4), Müller (6), Klenk (4), Klein (4), Simon Mack (2), Holder (1), Züfle (1), Pichler (1), Babjak (1), Leyh, Weiß, Maurer, Steinhilper, Robin Mack.
erstellt von Susanne Degel von der Fellbacher Zeitung
Bilder zum Spiel