Schmiden! Schmiden! Schmiden!

  15.11.2021    TSV Schmiden Handball Männer Männer 1
Die TSV-Handballer um den sechsfachen Torschützen Lucca Holder gewinnen das Treffen der Stadtnachbarn beim SV Fellbach am Samstag mit 33:27 (16:15) und zeigen dabei vor den 450 Zuschauern in der Zeppelinhalle ihre beste Saisonleistung in der Baden-Württemberg-Oberliga.

Lucca Holder setzt sich mit all seiner Erfahrung im Angriff durch und bejubelt seine Treffer lautstark. In der Abwehrreihe stemmt Tobias Pichler sich erfolgreich gegen die Offensive des Gegners, danach brüllt er seine Mitspieler vor Freude an. Und ganz hinten hält Magnus Riegel mehr Bälle, als er durchlässt, bleibt aber sichtlich gelassen. Ist das der Auftritt eines Tabellenletzten? Ja! Denn die Handballer des TSV Schmiden stehen in der Baden-Württemberg-Liga tatsächlich ganz unten im Klassement, daran hat auch der überzeugende 33:27-Sieg am Samstagabend beim SV Fellbach nichts geändert. Die Mannschaft um den Trainer Slavko Pustoslemsek steht aber auch deshalb am Tabellenende, weil Lucca Holder, Tobias Pichler, Magnus Riegel und ihre Mitspieler in dieser Runde eben nicht immer so aufgetreten sind wie jüngst vor den 450 Zuschauern in der Zeppelinhalle. Dazu kam, dass die Fellbacher Handballer sich als überaus großzügige Gastgeber präsentierten. So gaben sie in der zweiten Spielhälfte, nachdem sie kurz vor der Halbzeitpause noch geführt hatten, oftmals unbedrängt den Ball ab, warfen ihn neben das Tor und griffen in der Abwehr nicht mehr richtig zu. Das alles baute den Gegner auf. Dieser fühlte sich in der Folge so groß und so stark, wie er es schon seit langem nicht mehr gekannt hatte.

Und ganz am Ende führten die Schmidener Handballer wieder ihren Siegestanz auf – sie haben ihn nicht verlernt, auch wenn sie ihn zuletzt vor 20 Monaten präsentiert hatten, nach dem 31:22-Heimsieg gegen die Gäste der SV Remshalden. Das war vor der Coronapandemie noch in der Württemberg-Liga, und trotz des bemerkenswerten Erfolgs im Stadtderby ist es noch ein weiter Weg, um in der nächsten Saison den Gang zurück in diese fünfthöchste deutsche Spielklasse zu vermeiden. „Wir müssen diese Leistung auf diesem Niveau jetzt bestätigen“, sagt Slavko Pustoslemsek. Die Gelegenheit dazu haben die TSV-Handballer am nächsten Sonntag, wenn der Tabellenführer TSV Weinsberg in Schmiden gastieren wird.

Auf der anderen Seite war der SVF-Spielertrainer Andreas Blodig geknickt: „Wir haben den Gegner aufgebaut. Wir waren heute nicht clever genug und haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“ Dabei waren die Gastgeber in der ersten Spielhälfte ein wenig überlegen, auch wenn sie da schon nicht von ihrem eigenen Auftritt überzeugt wirkten. Nach der Pause bauten sie dann mit jedem Gegentreffer mehr ab, die Köpfe der Spieler sanken immer tiefer. Bis zu zehn Treffer betrug der Rückstand (20:30), da half auch ein kurzes Aufbäumen in den finalen zehn Spielminuten nichts mehr.

Bei den Gästen aus Schmiden zeigte allen voran der Tormann Magnus Riegel eine überzeugende Vorstellung, doch auch in der Abwehr und im Angriff waren die Handballer des TSV Schmiden ihrem Gegner letztlich überlegen. Dieses besondere Spiel hat sie zu einer besonderen Leistung stimuliert. Bereits eine Minute vor Schluss der Begegnung stimmten die Ersatzspieler von der Bank aus mit einem Teil der Zuschauer den Chor an: „Schmiden! Schmiden! Schmiden!“

„Der erste Sieg in dieser Liga ist wie eine Befreiung. Es fühlt sich gut an, die Nummer eins in der Stadt zu sein“, sagt Slavko Pustoslemsek. Das waren die Schmidener jedoch nur am Samstag. Denn trotz des beherzten Auftritts stehen die TSV-Handballer noch immer am Tabellenende; jetzt allerdings in Reichweite zum Vorletzten SV Fellbach.

SV Fellbach: Siemer, Gantner – Pfeil (5), Constantin Schäfer (4/2), Blodig (3), Moritz Schäfer (3), Sawada (3), Schuhbauer (3/2), Freudenreich (2), Brunner (1), Kapp (1), Klett (1), Wente (1), Müller.

TSV Schmiden: Riegel, Dürr – Holder (6), Pichler (6), Fischer (6/6), Gühne (4), Maurer (4), Robin Mack (3), Marvin Klein (2), Leyh (1), Simon Mack (1), Bohl, Klenk, Müller.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung

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