Die ungekrönte Abschiedsgala
Maximilian Hamm
Nach dem Spiel stand Matthias Fischer im Kreis seiner Mitspieler und applaudierte. Er war zu Tränen gerührt, vernahm in der Halle die lautstarken Matze-Fischer-Sprechchöre und bedankte sich auf seine Weise bei den Fans, die ihn in den vergangenen zehn Jahren unterstützt hatten. Es war am Samstagabend vor den rund 600 Zuschauern sein letztes Heimspiel für die Handballer des TSV Schmiden, und es war ein ganz besonderes. Seitdem der 30-jährige Rückraumspieler seinen Abschied auf dem Feld angekündigt hatte, war er in dieser Oberligasaison nicht mehr so richtig zum Zug gekommen. Doch ein letztes Mal bündelte er all seine Kräfte, war von den Gästen der SG Weinstadt nicht aufzuhalten und kam am Ende auf 14 Tore. Matthias Fischer hatte die Zeit zurückgedreht – er spielte so, wie Matthias Fischer oft gespielt hatte im blauen Trikot des TSV Schmiden und wie seine Anhänger ihn in Erinnerung behalten sollen. Doch die Abschiedsgala blieb ungekrönt: Die Gastgeber trennten sich vom Tabellenzweiten SG Weinstadt nur mit einem 30:30-Unentschieden und verpassten es damit wohl, ihre Aufstiegschancen am Leben zu erhalten.