Fünf Sekunden zu früh gejubelt

  26.09.2022    TSV Schmiden Handball Männer Männer 1
Matthias Fischer trifft für die Handballer des TSV Schmiden kurz vor Schluss zum 31:31-Ausgleich, doch das allerletzte Tor erzielen die Gäste der HSG Albstadt und gewinnen in der Württemberg-Liga noch mit 32:31.

Da trifft Matthias Fischer fünf Sekunden vor Spielende zum 31:31-Aus[1]gleich– und sitzt wenig später doch untröstlich auf dem Hallenboden. Was war passiert? Bei all dem Jubel über den möglichen Punktgewinn in der Württemberg-Liga haben die Handballer des TSV Schmiden die Uhr nicht mehr im Blick gehabt und die Verteidigung vernachlässigt. Das nutzten die Gäste der HSG Albstadt. Mit der allerletzten Aktion des Spiels vor den rund 200 Zuschauern in der Schmidener Sporthalle erzielte Simon Flügel am Samstagabend von der Mittellinie noch den 32:31-Siegtreffer für seine Mannschaft. Das TSV-Gehäuse war leer gewesen, denn die Gastgeber hatten zuvor mit einem siebten Feldspieler agiert; der Tormann Magnus Riegel saß auf der Bank. So schnell kann es gehen. Jetzt jubelten nur noch die Spieler, Betreuer und Fans aus Albstadt. „Ich habe meine Aktion ein paar Sekunden zu früh abgeschlossen“, sagte Matthias Fischer mit ein wenig Abstand auf die Szene, in der er jedoch intuitiv gehandelt und eben den besten Moment für seinen Wurf gewählt hatte.

Wenn man es genau nimmt, haben die Schmidener Handballer diese Begegnung allerdings nicht erst in den finalen Sekunden verloren. Von Beginn an waren sie fast durchweg einem Rückstand hinterhergelaufen. Sie kämpften sich zwar immer wieder heran – kurz vor der Halbzeit lagen sie sogar knapp vorn –, doch diese Bemühungen waren kräftezehrend. Und sie waren mühsam, denn es schlichen sich immer wieder technische Fehler ein.

Nach 30 Minuten war das Spiel ausgeglichen, weil Matthias Fischer quasi mit der Pausensirene den Treffer zum 15:15 markiert hatte. Da konnten die Gäste nicht mehr antworten. Doch von diesem Detail abgesehen war die zweite Spielhälfte ein Abbild der ersten. Wieder übernahm das Team der HSG Albstadt die Initiative und nutzte konsequent seine Chancen. Insbesondere Lukas Mayer (zwölf Tore) und Eike Schmiederer (sieben Tore) trafen nach Belieben. Das war für Hagen Trostel, den Trainer des TSV Schmiden, besonders ärgerlich. Denn in der Besprechung vor dem Spiel hatte er seiner Mannschaft zwei Namen, auf die es besonders zu achten gilt, ins Gedächtnis gerufen: Lukas Mayer und Eike Schmiederer.

Nach dem 26:26-Remis zum Rundenauftakt beim SV Fellbach wartet der neue Coach nun weiter auf seinen ersten Sieg mit den Schmidener Handballern. „Das war ein grober Schnitzer am Spielende, der Jubel hat uns einen Punkt gekostet“, sagte Hagen Trostel, der seine niedergeschlagenen Spieler allerdings gleich wieder aufgebaut hat. Und Matthias Fischer? Klar, er haderte noch mit diesem letzten Wurf, der ein paar Sekunden zu früh kam. Doch er hatte am Samstag mit seinen zwölf Treffern maßgeblichen Anteil daran, dass die Gastgeber überhaupt bis zum Schluss um einen Punkt kämpfen konnten. Auch wenn es ganz am Ende doch nicht gereicht hat.

TSV Schmiden: Riegel, Dürr – Fischer (12/2), Maurer (7/2), Gühne (4), Grimm (2), Leyh (2), Mack (2), Kandic (1), Siebel (1), König, Krauß, Müller, Steinhilper

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung

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