Muskelkater 03/2017

  24.10.2017    TSV Schmiden
Als ich heute in aller Frühe mit dem Fahrrad durch den aufziehenden Feinstaubalarm zum Bäcker strampelte, wurde ich Zeuge eines seltsamen Schauspiels. Auf der anderen Straßenseite hatten sich gut, drei, vier Dutzend Menschen in eine lange Schlange gereiht; die hinteren stehend, die vorderen auf offenbar mitgebrachten Klappschemeln.

Nun ist man diesen Anblick inzwischen gewohnt, wenn neue Smartphones auf den Markt kommen, bisweilen soll man schon Menschenmengen zum Verkaufsstart von Computerspielen gesehen haben. Diese Leute aber nun standen vor einem Schuhladen. Und der hatte noch zwei Stunden geschlossen. 

Erfreulich eigentlich, dass so viele junge Menschen am frühen Samstagmorgen schon auf den Beinen waren. Jung waren sie tatsächlich alle, so um die zwanzig. Und bei genauerer Betrachtung sahen sie einander auch recht ähnlich: Fusselbart, Schildmütze und zu kurze Hosen, aus denen haarige Waden ragten. 

Auf was sie da warteten, fragte ich einen, der wohl so auf Platz zwölf der Warteliste stand. „Auf den Adidas Yeezy“, sagte der Fusselträger. „Auf was?“, fragte ich. „Auf den Adidas Yeezy, der wird hier ab 10 Uhr verkauft.“ In einem Schuhladen? „Klar, ist ja ein Schuh.“ Ein Turnschuh, wie ich herausfand. Ein Schlappen, der schlappe 220 Euro kosten sollte. „Aber im Netz verkaufen ihn die Leute nachher für 400 bis 500 Euro“, sagte der Zottel. Manche Leute sammeln Briefmarken, manche Leute sammeln Turnschuhe. Auch als Wertanlage. Bei Amazon wird das Yeezy­Vorgängermodell für knapp 1500 Euro gehandelt. 

Inhalt

  • JAZZ-TANZ-ABTEILUNG - 20 Jahre Spaß am Tanz
  • TURNEN IN DER ARD - Lilith Prokopetz bei „Klein gegen Groß“
  • SPORTKLETTERN - Von der Donau bis nach Sachsen
  • SIGRID MÜLLER - 50 Jahre im Dienst der Kinder
  • TISCHTENNIS - Sport pro Gesundheit

Zurück zu Hause ordnete der Muskelkater sofort eine Inventur an. Ergebnis: 21 Paar Sportschuhe in der Familie, die Snowboardstiefel nicht mitgerechnet. Darunter drei Paar Laufschuhe, zwei Paar Kletterschuhe, zwei einzelne, nicht zusammengehörige Turnschläppchen, und massenweise Sportschuhe, die nicht zum Sport, sondern zum schön Aussehen getragen werden. „Wir sind reich“, rief ich meiner Familie zu. „Papa hat zu lange an getragenen Turnschuhen geschnüffelt“, rief meine Tochter zurück. „Räum sofort die Turnschuhe sofort auf, sonst machst du ein Jahr lang die Kehrwoche“, rief meine Frau. So viel Unverstand, so viel Dünkel. Aber angesichts der Kehrwoche blieb nur die Kapitulation. Reich sind wir nun nicht, außer an getragenen Turnschuhen. 

Aber sportlich. 

Das sollten sie beim TSV Schmiden wissen, wo wir schon im Volleyball, Turnen, Leichtathletik, Klettern, Tennis, Schwimmen, Fuß­ ball und Skifahren waren. In vielen Fällen haben wir dafür extra Schuhe gekauft. Außer fürs Taekwon­Do – die haben uns barfuß mitmachen lassen. Wie vielseitig der TSV Schmiden ist, erfahrt ihr auf den nächsten Seiten. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht ... der Muskelkater

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